Python verschlingt betrunkenen Mann?

Floyd Kommentieren Der letzte Fake

Krasse Show. In Indien hat angeblich eine Python einen Betrunkenen einfach verschlungen. Blöd nur, dass dieses Foto bereits letztes Jahr in anderem Zusammenhang eine Internet-Runde drehte. Einmal verschlang sie eine Frau in Südafrika, jetzt einen Betrunkenen in Indien. In einem Jahr veröffentliche ich das Bild wieder und schreibe dazu: „Python verschlingt mit Schaumstoff gefüllte Hängematte ohne Mensch. Oder so. Don´t believe the mainstream und so.

Anmerkung für mich: vielleicht hat die Python lediglich ein Tier verschlungen? Aber klar, das Internet kann durch die Schlange durchschauen. Und ich kann Wolken pusten.

Hörma: Damian „Jr. Gong“ Marley – Confrontation

Floyd Kommentieren Musik

Freitag. Musik. Ich brauche dringend etwas, das mir die Synapsen wieder verknüpft und gut voran geht. Damian Marley hatte ich bereits hier und hier im Blog. Dickes, martialisches Intro. Das brauche ich heute. Meine Lieblingszeilen:

Searching for the sign and the sign is us,
Searching for the truth all you find is us,
Searching for the troops still behind is us,

Damian Marley CC BY-SA 2.0 by mark yuen
Foto: mark yuen / CC BY-SA 2.0 / Bildausschitt angepasst

Könnten wir jetzt also bitte mal die Menschen näher zusammenbringen und eine echte Oppostion aufbauen? Nicht so eine handlungsunfähige politische Opposition, die wir bald haben werden? Wir sind die Opposition und wir können uns finden. Ach was, ich hatte vergessen, dass ich ja bereits resigniert habe. Entschuldigung für die Störung.

(Video Direktlink)

Ein paar Zeilen für den Reggae Liebhaber René

Und weil der René bereits 2007 schrieb, dass er Reggae schlimmer als Schlager findet, so weiss ich, dass er sich anscheinend nie wirklich mit Reggae auseinandergesetzt hat. So wie ich nicht mit Elektromucke. Gibt es da überhaupt Texte? Ebenso wie elektronische Musik gibt es auch im Reggae feine Unterschiede. Den einen REGGAE gibt es nicht. Das nennt sich dann vielleicht Roots Reggae, was René damals beschrieb. In Sachen Dope halte ich mal locker dagegen: was habt ihr euch denn damals alles reingeworfen, als ihr auf der Loverparade umhergesprungen seid? Das scheint schlimmer gewesen zu sein als Reggae, denn nicht wenige haben sich chemisches Zeug eingefahren, um bis zum nächsten Mittag um 12 zu immergleicher Musik durchtanzen zu können. Merkste was René, it´s a natural ting that. Alles auf rein pflanzlicher Basis und so. Und die Welt besteht aus Perspektiven, von denen wir als einzelne leider nicht alle beherbergen können.

Für den ganzen Liedtext einfach auf „Weiterlesen“ klicken.
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Kinder malen Bilder, die der Vater koloriert

Floyd Kommentieren Design, Menschenskinder

Das Thema Kinderzeichnungen hatte ich hier bereits in einigen Artikeln. Immer wieder tauchen einige neue Werke auf. Diesmal hat mich der Max auf die Bilder von Tatsputin aufmerksam gemacht. Jeden Monat fliegt er 3 Stunden zur Arbeit. Um sich die Zeit zu vertreiben, malen ihm seine Kinder ein paar Bilder, die Tatsputin während des Flugs koloriert. Wenn er dann wieder nach Hause fliegt, warten seine Kinder bereits sehnsüchtig auf die Werke. Ich mag vor allem das Bild mit dem Mädchen im roten Herzen-Shirt. Unter diesem Bild schreibt Tatsputin:

I got in trouble for this one. Apparently she wasn’t supposed to have a red shirt. I had to claim artistic license with my contribution and that was that. Colored pencils on 8×10 paper.

Alle Bilder könnt ihr hier anschauen.

(Danke Max für den Hinweis)

Panik: wenn die Kinder älter werden, darf ich dann bitte noch Kind bleiben?

Kiezneurotiker hat vor ein paar Tagen meinen Fragebogen, im Sprachgebrauch Stöckchen genannt, beantwortet. Auf die Frage, ob und wann er sich noch wie ein Kind verhält, antwortete er:

Wenn ich mit meinem Kind spiele, werde ich selber zum Kind. Und wenn es dann lacht, wenn ich mich zum Klops mache, gibt es nichts Schöneres. Wir müssen alle immer so oft so erwachsen sein. So ein Kind zeigt, dass es auch mal anders geht. Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.

vater und sohn schlafen im bett
Foto: Sakena Ali / CC BY 2.0

Das machte mich irgendwie traurig. Gleichzeitig öffnete sich mir ein ganz neuer Blick auf Kind 1 und 2. Kinder können anstrengend sein, das ist bekannt. Doch sie eröffnen uns jeden Tag Einblicke in ihre Welt, die so schön einfach ist (abhängig vom Alter natürlich), auch wenn uns „Erwachsenen“ das Verhalten der Kinder manchmal nicht passt. Das ganze Wesen Kind geht meist voran, mein Wille, mein Weg. Egoschlümpfe. Das soziale Miteinander lernen sie erst mit der Zeit. Doch was alle Kinder gemein haben ist der unbändige Spieltrieb. Stundenlang versinken sie im Spiel, gehen einer Sache nach. Zeit? Nicht relevant.

Kind 1 und 2 sind meine Legitimation selbst Kind sein zu dürfen. Der entscheidende Satz in Kiezneurotikers Antwort:

Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.

Wenn ich zurückblicke spackte ich schon immer gerne herum, machte Spaß und begegnete vielen Dingen spielerisch. Gerade darf ich all das mit Kind 1 und 2 wieder in vollem Umfang ausleben und das auch noch mit der Akzeptanz der Gesellschaft.

Was passiert mit mir, wenn Kind 1 und 2 älter werden? Werde ich nie mehr Sandburgen bauen, nie mehr freudig durch die Gegend hüpfen und springen, mich nie mehr im Supermarkt auf den Boden legen dürfen, um „ICH WILL DAS ABER! ICH BRAUCHE DAS JETZT!“ zu schreien. Wie sieht das denn aus?

Darf ich dann nie mehr auf einer Skateboardrampe fahren, weil die anderen Kids mich schräg von der Seite anschauen werden? „Schau mal, der Typ mit den grauen Haaren fährt ein Skateboard, das ungefähr von 1985 sein muss“, höre ich die Checker der Zukunft schon rufen.

Überhaupt kann Gesellschaft ab und an ein richtig fieser Typ sein. Wem von euch ist schon mal aufgefallen, dass man bereits schräg angeguckt wird, wenn man zum Beispiel lauthals in der U-Bahn lacht? Vor kurzem habe ich bemerkt, dass die Beschränkung zu einem großen Teil nur in meinem Kopf existiert. Mit ein paar Arbeitskollegen joggten wir, als ein Fahrradfahrer uns von hinten überholte. Mir schoss „Bicycle Race“ von Queen in den Kopf und ich begann lauthals zu singen: „I want to ride my bicycle, I want to ride…“ Meine Kollegen_innen stimmten ein und der Fahrradfahrer schenkte uns ein Lächeln. Na also, geht doch. Vielleicht muss ich mich nur öfter überwinden. Allgemein finde ich, dass lautes Singen in der Öffentlichkeit zu einer Randdisziplin verkommt.

Meine Kinder lernten mir bis jetzt, dass ich wieder „freier“ leben sollte, ohne ständig auf eine von der Gesellschaft akzeptierten Handlungsweise achten zu müssen. Vielleicht ist es sogar so, dass sich andere Menschen mehr Mitmenschen wünschen, die einfach mal umherspacken. Vielleicht auch nicht.

Ach was. Wenn die Kinder größer werden, dann werde ich ein Skateboard fahrender Clown. Der darf nämlich fast alles. Und das von der Gesellschaft legitimert. Jau, ich bin aus dem Dilemma raus.

clown skateboard
Foto: Abulic Mokey / CC BY 2.0

Lampedusa ist nicht vergessen: Plakatkampagne „Wir sind Lampedusa“

Um die Lampedusa Flüchtlinge ist es sehr still geworden. Warum eigentlich? Klar, es gibt keine spektakulären Bilder mehr, die man der breiten Masse vors Gesicht zimmern kann. Ein sinkender Kutter und Tote, das interessiert einen Großteil der Menschen. Ein paar tausend Demonstranten, die sich in der Kälte ihre Popos abfrieren, das darf man dem gelenkten Volk nicht so deutlich zeigen.

Und Weihnachten wird sowieso nicht demonstriert. Da sollen Bürger nicht belästigt werden. Man wird ja wohl noch mal in Ruhe Weihnachtsgeschenke shoppen dürfen, ohne das Gefühl zu haben, dass es bei anderen Menschen um die Existenz geht. Die Thematik passt nicht zu Glühwein und geschmückten Schaufenstern. Was wäre, wenn sich der Weihnachtsmann mit den Flüchtlingen solidarisiert? Würde Weihnachten ausfallen?

Was möchte ich überhaupt? Mein Wunsch ist es, dass Flüchtlinge in Deutschland willkommen sind. Dass an Gesetzen gearbeitet wird, die es Flüchtlingen ermöglichen, schnell in einer für sie fremden Kultur Fuß zu fassen. Ich möchte, dass man zuerst das Positive in anderen Menschen sieht und sich ernsthaft mit der Flüchtlingsthematik auseinandersetzt. Mir ist bewusst, dass man nicht die Bevölkerung kompletter Länder aufnehmen kann, aber darum geht es auch nicht, auch wenn uns das die Politik manchmal Glauben machen mag. Vielmehr geht es um einen humanen Umgang, um Menschlichkeit, um kurz gesagt: Empathie.

Wir sind Lampedusa Plakat Bela B
Bela B – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg

Hoffnungsschimmer Hamburg

Hamburg ist da für mich so etwas wie der Hoffnungsschimmer. Seit Monaten engagieren sich Bürger vor Ort, um eine Lösung für die politischen Flüchtlinge zu erreichen. Um den Druck aufrecht zu erhalten, gibt es ab sofort „Wir sind Lampedusa“ Plakate, die man sich hier kostenlos zur Verbreitung bestellen kann.

Wir sind Lampedusa - Fatih Akin
Fatih Akin – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg
Wir sind Lampedusa Plakat Jan Delay
Jan Delay – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg

Solidarität beginnt vor der eigenen Haustür im eigenen Umfeld

Mit den Plakaten kann man die eigene Stadt verschönern, die eigene Umgebung. Auf den Plakaten sind mehr oder weniger bekannte Personen der Öffentlichkeit, die sich mit den Flüchtlingen solidarisch zeigen. Auf der Webseite steht:

WIR SIND LAMPEDUSA
Noch immer gibt es keine Lösung für die Flüchtliche auf St. Pauli!
Es ist an uns, den Druck auf die Politik weiter aufrecht zu erhalten, um das zu ändern. Das geht nur über die Öffentlichkeit. Auch Du kannst uns helfen, soviele Menschen wie möglich zu erreichen und zu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.

Weiterführende Links

Lampedusa in Hamburg
St. Pauli Kirche

(via urbanshit)

Das macht ein Graffiti Künstler in einer verlassenen Lagerhalle mit unbegrenzt vorhandener Farbe

Floyd 1 Kommentar Design

Dieses. Video. Knallt. Mich. Komplett. Weg. Streetart und Graffiti finde ich sowieso toll. Aber dieses Video hier? Da finden sich @sofles, @selinamiles, @drapl, @fintan_magee, @butchdaddy, und @ironlakeine in einer riesigen, verlassenen Lagerhalle ein. Da Sofles, Fintan Magee, Treas und Quench offensichtlich Unmengen an Farbe zur Verfügung steht wird kurzerhand alles besprüht, um es gleich wieder zu übersprühen. Zwischendurch fahren sie mit dem Boot durch die Lagerhalle, schütten sich gegenseitig eimerweise Farbe auf den Körper usw.

sofles

DJ Butcher steuert den Soundtrack bei. Der geht so gut nach vorne und passt perfekt zu den bewegten Bildern. Für diese ist Selina Miles verantwortlich. Das Teil werde ich mir heute Abend noch mehrfach angucken.


(Video Direktlink – via reddit)

Frag Amy: Vater oder Mutter möchten, dass ihr Sohn seine sexuelle Ausrichtung „korrigiert“

Floyd 5 Kommentare Der letzte Fake

Das ist jetzt schon ein paar Mal an meinen Augen vorbeigezogen. Manche vermuteten, dass es sich dabei um einen Fake handelt, allerdings steht bei der Washington Post steht der Text genau so, wie unten abgedruckt. Amy Dickinson gibt eine Antwort, die dem Vater nicht so gefallen haben dürfte:

sohn_ist_schwul

(via Upworthy)

Drugcity Report – Kingston Jamaica 2013

Floyd Kommentieren Der letzte Fake, Musik

Während ich Texte für meinen Bildband schreibe, bin ich die letzten Wochen auch auf einige interessante Dokumentationen über Jamaika gestossen. Die Insel ist wirklich toll, aber es gibt einige Orte, an denen es nicht ganz so „irie“ zugeht, wie man es sich hierzulande wohl vorstellt. Mit der „easy“ Einstellung, die sehr viele Menschen von der kleinen Insel erwarten, hat das tägliche Leben in Jamaikas Hauptstadt Kingston oftmals wenig zu tun. Zumindest in manchen Bezirken.

Bildschirmfoto 2013-11-25 um 16.50.55

2005 hatte Jamaika die höchste Mordrate weltweit. 1674 Morde bedeuteten 58 Morde pro 100.000 Einwohner. Die Dokumentation „Drugcity Report – Kingston Jamaica 2013“ beleuchtet die Drogenkriminalität auf Jamaika, vor allem in Kingston. Natürlich darf man nicht allem Glauben schenken, was berichtet wird, aber Kingston ist definitiv kein gediegenes Pflaster zum chillen. Auf National Geographic habe ich ein paar Stichpunkte zu „Jamaica, Gangs, Guns & Ganja“ gefunden. Und darüber bin ich dann auf diese Dokumentation gestossen:

(Video Direktlink)

Eine Bewertung des Videos und der Aussagen überlasse ich euch. Zieht euch raus, was ihr davon gebrauchen könnt und was nicht. Recherchiert weiter, denn so eine Doku ist lediglich ein Anhaltspunkt mit vielen Schlüssen, zeigt aber längst nicht die Komplexität.

Stöckchen Terror: Daniel hat 10 Fragen gestellt, die ich versucht habe zu beantworten

Floyd 6 Kommentare Der letzte Fake, WWW

Alles Verstecken half nichts. Daniel vom Kotzenden Einhorn hat mich mit einem Stöckchen beworfen und ich vermute dahinter eine fiese Racheaktion für ein Stöckchen, das ich ihm damals zugeworfen habe. Die 10 Fragen habe ich trotzdem gerne beantwortet:

Finger Fragezeichen
Foto: Tsahi Levent-Levi / CC BY 2.0

Auf einer Skala von 1 – 10 wie Scheiße findest Du Stöckchen und warum?

Nicht die Stöckchen sind scheiße, sondern diejenigen, die sie mit sinnlosem Inhalt unbedacht loswerfen. Ich fand und finde Stöckchen immer noch spannend, wenn sie mir mehr über die Person hinter dem Blog verraten. Stöckchen á la carte würde ich diese nennen. Mit was ich gar nichts anfangen kann sind morsche Stöckchen, also diejenigen, die irgendwelchem Schwachsinn beinhalten. Als Vernetzungsgedanke und Austausch finde ich das Format ok, solange es nicht täglich passiert.

Warum machst Du hier mit?

Ganz einfach: du hast mein Stöckchen auch beantwortet ;) Ausserdem stoße ich durch so ein Stöckchen ab und an auf weitere interessante Blogs. Und natürlich weil man durch so ein Stöckchen Reichtum anhäufen und die Weltherrschaft übernehmen kann. Alles andere wäre sinnlos und falsch investierte Zeit.

Butter bei die Fische, welches Blog ist so richtig schlimm?! Und warum ist es okay das innerhalb dieses Stöckchen zu verkünden?

Zuerst mal vermute ich, dass mit der Frage auf die Diskussion anspielst, die René neulich auf Twitter begonnen hatte. Wahrscheinlich könnte ich unendlich viele Blogs auflisten, die mich nerven. Zuerst mal verabscheue ich selbstgefällige Typen, die mir ständig mit Statistiken und Reichweiten und ich bin ein A-Blogger und was weiss ich kommen.

Als ich vor Wochen meinen Feedreader ausgemistet habe, stellte ich fest: ich habe nur noch wenig Lust dreitausend Mal das gleiche Video in unterschiedlichen Blogs zu sehen. LEUTE, DAS NERVT! Man kann ja Inhalte witzig finden, sollte sich dann aber selbst mal fragen, warum man das den eigenen Leser_innen antun muss. Mir egal, ob das nun glaubhaft rüberkommt oder nicht, aber bereits einige Wochen vor Renés Tirade habe ich meinen Feedreader drastisch reduziert und die Abos von Schlecky Silberstein, Caschys Blog, Whudat, Testspiel und anderen Blogs beendet. Natürlich fand ich manche Artikel witzig, aber mal unter uns: wenn du rivva bei Twitter folgst, dann bekommst du die witzigsten Sachen sowieso mit.

Bei Caschy liegt die Sache etwas anders, denn ich ich habe nur eine Vermutung. Nachdem ich sein Blog eine Zeit lang gelesen habe, fiel mir auf, dass sich kein Mensch so viele Gadgets, etc. leisten kann. So vermute ich, dass er eben wahnsinnig viel Zeug von Herstellern geschickt bekommt, was aus den Artikeln nicht klar hervorgeht. Und ja, mir ist bewusst, dass er in der Branche arbeitet. Ich lasse mich trotzdem ungern hinters Licht führen. Aber wie gesagt: alles nur eine Vermutung, die gerne entkräftet werden kann. Ich finde Werbung innerhalb Blogs ok, solange diese klar gekennzeichnet ist und in einer verkraftbaren Dimension stattfindet. Versteckte Werbung ist und bleibt eine fiese Sache.

Persönlich finde ich Amy & Pink auch richtig übel. Abgesehen davon, dass es überhaupt nicht mein Thema ist, kann ich nicht nachvollziehen, warum man auf Bildzeitungsniveau agiert. Die Überschriften, meine Fresse: „Sexting leicht gemacht: So verschickt ihr Nacktfotos richtig“, „Jawohl, in diesem Spiel müsst ihr ein paar Brüste rasieren“, ficken, Sex und nackte Frauen. Themen, die im Netz natürlich ziehen. Ich glaube sogar, dass Marcel ein cleverer Kerl ist, frage mich aber immer wieder, warum er diese Cleverness für die aus meiner Sicht „falsche“ Seite einsetzt.

Apropos versteckte Werbung in Blogs. Ja, ich habe auf der rechten Seite ein paar Textlinks, die klar mit „Ad“ gekennzeichnet sind. Wenn ich mal einen gesponsorten Artikel geschrieben habe (ich glaube es waren exakt 2 oder 3 in 7 Jahren), dann waren diese gekennzeichnet. Wenn ich einen Amazon Partner-Link eingeblendet habe, dann in einem sinnvollem Zusammenhang und klar gekennzeichnet. Ich bin natürlich in allerlei lustigen Netzwerken angemeldet, z.B. trigami, jetzt ja ebuzzing. Ebenso bei „Share if you like„, die jetzt Teil von unruly sind. Da gibt es noch jede Menge andere Anbieter. Ich schaue regelmässig, welche Unternehmen dort Kampagnen platzieren. Wenn man z.B. Videos von „Share if you like“ in den eigenen Blog einbindet, dann bekommt man einen Centbetrag pro View. Das Problem für mich dabei ist nicht, dass Unternehmen diese Möglichkeit nutzen, sondern dass nicht wenige Blogger ihre Leser verarschen.

Wer kennzeichnet Videos, mit denen Geld verdient wird, als Werbung? Ne, ne, das läuft anders. Ein effekthascherischer Titel wird geschrieben, das Video mit dem entsprechenden Code eingebunden, dann noch ein simples „Schaut mal was ich Tolles gefunden habe“ in den Text und das Geld fliesst. Das eine bedingt das andere und deswegen lesen wir immer mehr beknackte Überschriften. Ohne Effekthascherei kein Klick. Ohne Klick, kein Geld. Punkt. Die Überschneidungen von Kampagnen in diesen Netzwerken und teilnehmenden Blogs, die ich mal gelesen habe, nahmen immer mehr zu. Also stand für mich fest, dass ich diese Blogs aus dem Feedreader werfe.

Warum das ok ist, dass man das öffentlich schreibt? Na ja, sagen wir mal so, es herrscht noch Meinungsfreiheit, oder? Mich nervt zwar teilweise dieses Bloggerehre Gehabe ebenso, aber halte wir fest: ob Blogger oder nicht Blogger, stumpfsinnige, pseudo-witzige Blogs, sowie Blogs die ihre Werbung nicht klar kennzeichnen fliegen raus. Punkt.

Bitte, bitte: Hört auf eure Leser hinters Licht zu führen!

Weil ich die Frage von J. mochte – Worüber wolltest Du schon immer mal schreiben und hast Du es getan?

Boah. Ja, ich habe zum Beispiel Jahre gekämpft, ob ich den Artikel über sexuellen Mißbrauch in der Kirche tatsächlich so schreiben kann. Das war ein Artikel, den ich 3 oder 4 Jahre lang immer wieder anfing, um ihn anschliessend wieder zu verwerfen. Das war so persönlich und eine große Überwindung. Dabei sind mir auch Fehler unterlaufen, aber ok, das passiert. Auf der anderen Seite glaube ich fest daran, dass das Internet nicht unpersönlich ist und Menschen verstehen, um was es mir mit dem Artikel ging.

Einhörner, Otter, Eulen, Katzen, Faultiere. Welches Tier hat die besten Chancen der nächste große Webstar zu werden und warum?

Zwergkaninchen. Nur die Nase bitte.

Die Frage klaue ich mal aus einem Panel mit Kevin Smith – Wenn Du halb Mensch, halb Würstchen wärest. Welche Hälfte wäre Mensch und welche Würstchen?

Linke Gehirnhälfte = Würstchen
Rechte Gehirnhälfte = Mensch

Was würdest Du an Deinem Blog gerne ändern und warum hast Du das noch nicht getan?

Da gibt es so viele Dinge, die ich gerne ändern würde. So langsam hätte ich gerne ein richtig einfaches Blog Theme, das auch auf Smartphones und Tablets gut aussieht. Leider bin ich kein Techniker und kämpfe da mit der Programmierung. Du erinnerst dich an die linke und rechte Gehirnhälfte, oder? Dann hätte ich viel öfter und gerne Gastautoren, die meinen begrenzten Horizont durch ihre Sicht der Dinge erweitern und den Lesern neue gedankliche Türen öffnen.

Lust auf einen Gastbeitrag? Dann melde dich einfach bei mir. Danke.

Heute morgen fiel mir auf, dass „Wir können alles mit Käse überbacken“ ein sehr guter Bandname wäre. Findest Du auch? Welche Musik würde die Band machen?

Ähm, bitte nicht nach dem ersten Beat abschalten, sondern dem Text lauschen. Da müsst ihr jetzt durch.


(Video Direktlink)

Was fehlt?

Mehr Tiefgang. Mehr Transparenz. Mehr Sinn. Mehr persönliche Meinung.

Und wovon träumst Du nachts?

Momentan beschäftigen mich nachts eher die Tritte von Kind 1, als dass ich träume. Daher habe ich meine Träume auf den Tag gelegt.

P.S. Daniel hat das Stöckchen auch noch Nadia, Nilo und Ronny zugeworfen und mich würde interessieren, was die drei auf die Fragen antworten. Also los ;)

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Jetzt darf ich mir dank Daniel noch 10 Fragen ausdenken, die ich dann an einige Blogger_innen weiter gebe. Nun gut, hier die 10 Fragen, die mich von euch interessieren würden:

  1. 1. Warum bloggst du? Könntest du deine Zeit nicht sinnvoller nutzen?
  2. 2. Welcher Artikel aus anderen Blogs ist dir spontan im Kopf geblieben? (nicht zu lange nachdenken)
  3. 3. Dein absoluter Lieblings-Artikel in deinem Blog? (bitte mit Linkangabe)
  4. 4. Welchem Blog wird aus deiner Sicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?
  5. 5. Stelle dir vor, du müsstest über ein tiefgründiges Thema schreiben. Worüber schreibst du?
  6. 6. Freundschaft. Hast du mehr Freunde im Internet, oder in deinem Zimmer neben dir?
  7. 7. Ganz ehrlich und unter uns: wie oft checkst du die Statistik deines Blogs? (falls du eine hast)
  8. 8. Klar gekennzeichnete Werbung in anderen Blogs? Ja oder nein?
  9. 9. Verhältst du dich manchmal noch wie ein Kind? Wenn ja, in welcher Situation?
  10. 10. Was macht dich als Mensch liebenswert und wertvoll?
Blog Stöckchen Weitergabe
Foto: Chris-Millett / CC BY 2.0

Das Stöckchen werfe ich Max (der hat mir vor Kurzem schon ein Stöckchen zugeworfen), Alex, das Nuf, Felix, Herr Buddenbohm, Martin und Kiezneurotiker (der mit Sicherheit keine Stöckchen mag, dieses aber beantworten MUSS. Sorry.) zu.

Werte Mitblogger_innen, würdet ihr meine 10 Fragen bitte beantworten?

Update 26.11.2013 – die ersten Antworten

Ausgelesen (3)

Floyd Kommentieren WWW
  • Unsere inländischen Deppen
    Hilal Sezgin trifft in der taz genau die richtigen Worte, die gesagt werden müssen:

    Dieser Verfassungsschützer, in dessen Gegenwart jemand erschossen wird, den er nachher nicht in seiner Blutlache liegen sieht, passt exakt zu einem Polizisten, der nicht bemerkt, dass jemand mit einem Kanister Benzin und einem Feuerzeug in eine Zelle geht, passt zu einem Pathologen, der nicht merkt, dass der verstorbene Gefangene einen zertrümmerten Schädel hat, passt zu einem Richter, der davon überrascht wird.

  • Willkommen im Datenmeer – Privacy vs. Big Data
    Martin von interweb3000 weist auf einen tollen Podcast hin.
  • Ein devoter Innenminister und eine undankbare Kanzlerin.
    Chris vom Doktorsblog schreibt:

    Was aber noch bezeichnender ist, das sind die Reaktionen – bzw. die Nicht-Reaktion – dieses konservativen Misthaufens, der da in der ersten Reihe sitzt. Die Gesichter. Die Gesichter. Könnt‘ ihr euch mal die Gesichter angucken – ! –

  • DE-Mail made in USA
    Alex von 1337core verweist auf einen Artikel von Chris, in dem steht, dass es keine DE-Mail gibt. Made in the USA.

Kind 1 weiss genau, was ich beruflich mache

Vor kurzem entdeckte Kind 1 einen Zettel mit wildem Inhalt. Der Zettel diente mir als Erinnerung für einen Teil eines Konzepts, an dem ich arbeitete.

konzeption scribble

Abends kommt Kind 1 auf mich zu:

Kind 1: Für was brauchst du diesen Zettel?

Ich: Das ist für ein Projekt, an dem ich gerade arbeite. Das sind ein paar gemalte Anhaltspunkte, wie ich etwas herleiten möchte, damit es verständlich ist.

Kind 1: Und wozu brauchst du da 2 Fische? (siehe Punkt 1 Foto)

Ich: Das sind keine Fische sondern 2 Sprechblasen.

Kind 1: Also willst du Luftschlangen machen. (siehe Punkt 2 Foto)

Ich: Genau.

Vielleichte sollte ich meine Arbeitsweise doch noch mal überdenken.

Ich habe keine Zeit, dafür aber Angst

Floyd 8 Kommentare Der letzte Fake

Momentan habe ich Abends keine Zeit Artikel für den Blog zu schreiben, da die berufliche Arbeit etwas intensiver ist. Wenn ich ein paar Minuten habe, dann schreibe ich Texte für meinen Bildband „Innermann“. Texte in einem Bildband? Richtig gelesen, denn ich werde noch meine persönlichen Erlebnisse an geeigneten Stellen dazupacken. Aufmerksame Leser_innen wissen, dass ich diesen Bildband als Überraschung für euch plane. Ich hoffe, dass ich „Innermann“ noch vor Weihnachten fertig bekomme. Andererseits wäre eine Überraschung nach Weihnachten sicherlich auch toll. Oder?

Die Angst vor der Angst und unsere Politiker

Und jetzt?

Jetzt habe ich gerade Angst vor der Angst, dass ich Angst davor habe meinen Feedreader in den nächsten Tagen zu öffnen. Die Anzahl der ungelesenen Artikel wird sicherlich in die tausende gehen und ich habe beschlossen, alle Artikel auf „Gelesen“ zu setzen. Sorry liebe Mitblogger, die ich so gerne lese, in ein paar Tagen werde ich Abends ein bisschen Zeit zum Lesen und Bloggen finden. Versprochen.

Ausgelesen (2)

Floyd 3 Kommentare WWW
  • Keine Tiraden und wüste Politiker-Beschimpfungen mehr, der Max durchlebt gerade seine Wandlung zum Food-Blogger !!100elf!! Neues aus der Serie „Max kocht“: Rindergeschnetzeltes in Champignonrahmsauce
  • Occupy Aktivisten kaufen Schulden ab: Occupy-Activists buy $15M in Debt .

    Vor einem Jahr bloggte ich über das Projekt Rolling Jubilee aus dem Occupy Wallstreet-Umfeld, die wollten Geld sammeln um Schulden von Menschen aufzukaufen, um diese zu löschen.

  • Der Alex hat eine grandiose Empfehlung, wie eine Total-Überwachung nicht mehr nötig ist: Einfach jede Mail in CC an das BKA senden. So einfach und effizient.
  • Der Kiezneurotiker ist im Marketingkreislauf angekommen und stellt fest: Der Kiezneurotiker will gar nix verlosen.
  • Felix von wirres.net über die oft fehlende Kennzeichnung von Amazon Partnerlinks auf anderen Webseiten. Unbedingt die Kommentare lesen, denn Felix gibt da ganz dufte Antworten, wie z.B. diese an Nico Lumma, der in den Kommentaren fragt, ob die Welt wohl besser werden würde, wenn er bei Werbe-Tweets #Reklame als Hashtag verwenden würde. Felix dazu:

    ich werde ja auch gerne pampig, wenn ich kritisiert werde. aber dass du ausser der SPD und D-64 alles bagatellisierst was dir so im netz begegnet, ist mittlerweile wirklich ausgelutscht. noch doofer hätte ich glaube ich nur noch diese antwort gefunden: „hast du nichts wichtgeres zu tun, felix?“ wobei du genau das ja deutlich zwischen die zeilen formuliert hast.

  • Herrn Buddenbohms Zeitansage.

    Sohn II: „Papa? Wie viele Tage sind es noch bis nachher?“
    Ich: „Gar keine.“

  • Wer dasnuf nicht mag, ist doof. Ehrlich. Was hat mich der Artikel über Kind 3 amüsiert. Ich ziehe keine Socke an! Nein! Nein, meine Socke ziehe ich nicht an!.

    Es ist nicht so, dass das Kind keine Argumente hätte. Als ich z.B. erläuterte, es sei jetzt kurz vor der Vorschule doch mal Zeit, dass es sich selbst anziehe, schaute es mich entgeistert an und sagte: „Ich bin dafür viel zu klein. Ich muss noch so viel lernen. Jetzt lerne ich erst mal ein- und ausatmen!!!“

Wenn Kinder Erklärungen einfordern, das Verständnis aber fehlt

Floyd 1 Kommentar Lachnummer, Menschenskinder

Erklärungen sind Herausforderungen für Eltern. „Wann kommt denn endlich die Tante?“ In zwei Tagen. Das Kind gibt sich anfangs mit dieser Antwort zufrieden. Irgendwann kommt aber der Tag, an dem das Kind nachhakt. Wie lange sind 2 Tage? Wie lange ist 1 Tag? Wenn ein Tag in Stunden gemessen wird, wie viele Stunden hat dann so ein Tag?

Bildschirmfoto 2013-11-13 um 10.26.20

Und wenn eine Stunde Minuten und Sekunden hat, wieso haben diese dann keinen echten Namen? Wieso heisst eine Stunde nicht Herbert oder Anna? Eine Minute könnte dann Elfriede heissen. Oder so. Dinge vermischen sich. Manchmal machen solche Erklärungen Spaß, an anderen Tagen treiben sie Eltern zur Verzweiflung. Nur eines bleibt: die Hartnäckigkeit, mit der Kinder auf eine Erklärung beharren. Und das ist gut so.


(Video Direktlink)

(5) Du merkst, dass die Welt kaputt ist, wenn…

Floyd 4 Kommentare Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

…Russland, China und Kuba ab Januar für 3 Jahre im UN-Menschenrechtsrat vertreten sind. Gewählt übrigens von der UN-Vollversammlung. Wikipedia meint zum Menschenrechtsrat:

Der Menschenrechtsrat soll gemäß seiner Gründungsresolution als Hauptforum der Vereinten Nationen für den Dialog und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte dienen. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, ihre Menschenrechts-Verpflichtungen mittels Dialog, technischer Hilfe und dem Aufbau von Kapazitäten einzuhalten.

menschenrechtsrat

Jetzt könnte man argumentieren, dass es doch besser ist diese Staaten mit an Bord zu haben, da so die Möglichkeit der Einflussnahme viel höher ist. Meine Vermutung ist eher, dass es sich wie früher verhalten wird, als der Menschenrechtsrat noch Menschenrechtskommission hieß: es wird effektiv nicht möglich sein für den Schutz der Menschenrechte einstehen zu können, da es der Menschenrechtsverletzungen beschuldigten Staaten möglich sein wird, sich gegenseitig im Menschenrechtsrat zu schützen. Toll.

Russlands politische Führung zeigte erst vor kurzem, welche Potentiale in Russland verborgen liegen, die jetzt nach und nach ans Tageslicht kommen. Aber hey, die Hauptsache ist die Durchführung der Olympischen Spiele. Da kann man der Welt so richtig zeigen, wie toll das Land ist.


(Video Direktlink)

YouTube und Google+ Kommentar Verknüpfung: einige sind User „not amused“

Floyd Kommentieren WWW

Ihr habt es wahrscheinlich mitbekommen, dass YouTube und Google+ jetzt verknüpft sind, d.h. Google+ Kommentare erscheinen unter einem YouTube Video usw. Einige Video-Blogger sind nicht gerade amused, denn auch das Kommentarsystem wurde umgestellt. Jetzt stehen die Top Troll-Kommentare meist ganz oben. Ausserdem wurde die Zeichenbeschänkung bei Kommentaren aufgehoben, was dazu führt, dass User ganze Drehbücher, etc. in einen Kommentar kopieren.

youtube firmenschild
Foto: jm3 / CC BY-SA 2.0

Old school YouTuber über Astroturfing


(Video Direktlink)

2 weitere Videos zum Thema


(Video Direktlink)


(Video Direktlink)

Wer genauer recherchiert wird herausfinden, wie viele User sich über die nicht gerade schöne Einbindung von Google+ Kommentaren aufregen. Ob zu Recht oder zu Unrecht dürft ihr entscheiden. Ich bin sowieso die seltenste Zeit direkt auf YouTube unterwegs. Meist sehe ich in Artikel eingebettete YouTube Videos, da sind keine Kommentare zu sehen.

In einer kurzen Stichprobe habe ich aber oben beschriebenes Troll-Phänomen tatsächlich nachvollziehen können. Schade.

Wie Musharaf Asghar mit Hilfe von Musik das Stottern besiegt

Floyd Kommentieren Menschenskinder, Musik, So schön

Erinnert ihr euch noch an eure Schulzeit? Rückblickend stelle ich fest, dass es immer Außenseiter gegeben hat. Wie armselig war das damals? Aus Selbstschutz hat man vielleicht einfach mitgemacht, nur um nicht selbst als Außenseiter abgestempelt zu werden. Ich nehme mich da ausdrücklich nicht aus. Auch ich habe in einem gewissen Alter manchmal Witze über Mitschüler_innen gemacht. Heute ist mir das total peinlich, aber ich glaube, dass jeder von uns solche Situationen kennt.

Musharaf Asghar

Education Yorkshire ist eine 8-teilige britische Dokumentation, die das tägliche Leben von Schüler_innen und Lehrer der Thornhill Community Academy in Dewsbury, West Yorkshire, begleitet. Zitat Wikipedia:

The school had had a bad reputation and was among the 6% of the worst performing schools in England, with a 2007 Ofsted report describing it as „below average“. Mitchell became headmaster in September 2011 and in 2012 it became the most improved school in the Yorkshire area and reached the top 6% of schools nationally.

Warum die Schule so einen rasanten Qualitätsanstieg erreichte liegt wohl an dem Umstand, dass die Beschäftigten der Schule erkannt haben, wie Schule auch funktionieren kann. Außenseiter wurden nicht per se als Außenseiter geboren. Viel wichtiger ist, dass sich Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam und ernsthaft umeinander bemühen und sich Hilfestellungen geben. Das beste Beispiel hierfür ist Musharaf Asghar, der Probleme mit dem Sprechen hatte. Sein Stottern hinderte ihn daran so zu sein, wie es die Allgemeinheit als „normal“ erachtet. Musharaf schreibt dazu:

It has meant that at various points in junior school and during year 7 at Thornhill I got bullied, but as soon as the school found out they really hammered down and made sure the bullying stopped there and then. After that my school life was amazing and I can’t think of anywhere I would rather have gone to school.

Das Mobbing hörte auf, doch nicht nur das. Lehrer und Eltern kümmerten sich um Musharaf, vor allem aber sein Lehrer, Herr Burton. Um für die mündliche Abschlußprüfung gerüstet zu sein, übte Herr Burton mit Musharaf das flüssige Reden. Mit Hilfe von Kopfhörern und Musik gelang letztendlich der Durchbruch. Musharaf hielt sogar eine Rede vor der Abschlußklasse. Ein Kind, das seit seinem 5. Lebensjahr stottert, steht vor ungefähr 200 Menschen (die Kameras nicht zu vergessen) und hält eine Rede. Eine ganz großartige Geschichte.


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Was uns bleibt, ist uns gegenseitig zu stärken und uns zu unterstützen.

Die Sache mit den Blogs: René hat mich gestern auf Twitter bestens unterhalten

Floyd 45 Kommentare WWW

Haha, Entertainment pur. Gestern Abend startete René einen seiner berüchtigten Twitter Rants. Manche fragten sich, ob er wohl was getrunken hatte. Genau dafür mag ich Twitter und die Diskussion ist allemal nötig. Wer bloggt noch aus Liebe und wer aus Klickgeilheit.

Das Wort "word" Schreibmaschine
Foto: Maria Reyes-McDavis / CC BY 2.0

Ich stelle mir dann immer vor, wie die großen Blogs mit viel Reichweite sich ihre Statistiken ausdrucken und diese sich als Vorlage ins Bad hängen. Und weil da gestern einige Menschen in die Unterhaltung involviert waren, die ich sehr schätze, hier ein kleiner Rückblick. Unkommentiert. Nur zu eurer Unterhaltung. Was ihr davon ernst nehmt oder nicht, das überlasse ich euch. Ihr seid clever genug.

Benjamin bringt es auf den Punkt:

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Liebe Politiker: ein siebenfaches f*** y**

Der Tag an dem es regnen und die große Koalition verkündet wird, interessiert mich nicht. Liebe Politiker, ihr könnt mich mal. Seit geschlagenen 20 Jahren habe ich versucht irgend eine Form von Verhältnis zu euch zu finden. Ich habe euch tatsächlich mal geglaubt, habe eure Worte für wahr genommen. Doch mit jeder neuen Tat habt ihr mir gezeigt, dass euch eure früheren Worte nicht mehr wichtig sind. Steter Tropfen höhlt den Stein, oder anders gesagt: eure ständigen Unwahrheiten haben mich zu einem politikverdrossenen Menschen gemacht.

kranke Welt der Politik
Foto: Graigory Sutherland / CC BY-SA 2.0

Falls jemand von euch jemals ein Rückgrat hatte, so wurde das gegen erhöhte Diäten eingetauscht. Ein Kopf, der direkt auf den Beinen umherläuft sieht zwar lustig aus, hilft aber nicht wirklich weiter. Wo wir gerade bei Diäten waren: die Deutschen werden also immer dicker? Dick sind hier lediglich eure eigenen Vorteilsgedanken. Volksverdreher, Politricks. Wut. Zorn. Eure Wirtschaft ist nicht meine Wirtschaft. Wachstum, Wachstum, immer mehr Wachstum. Ihr wisst, dass Wachstum endlich ist, aber ihr macht immer weiter.

Obwohl, die Wirtschaft zeigt euch vorbildlich, wie Wachstum funktionieren kann. Man verkleinert den Packungsinhalt und lässt den Preis gleich. Mit dieser Methode liefert euch, liebe Politiker, die Wirtschaft das perfekte Alibi, mit dem ihr eine mögliche Inflation immer wegreden und entkräften könnt. Da hat euch die Wirtschaft schon toll geholfen. Aber ihr zeigt euch ja auch erkenntlich. Oft. Sehr oft. Zu oft. Und nicht vergessen: irgendwann neigen sich auch die Inhalte der Verpackungen dem Ende entgegen.

Wieso macht hier keiner mal den Mund auf? Was ist mit uns Bürgern passiert? Haben uns die Medien bereits so weit eingeschläfert, dass wir immer denken, anderen geht es noch schlechter? Wir bekommen sripted reality Shows wie „Frauentausch“, in denen vermeintlich minderbemittelte Menschen der Lächerlichkeit Preis gegeben werden. Geplant.

Ey, f*** y**.

Auf der anderen Seite noch ein bisschen Casting Shows, da sind schon Menschen dabei, die man irgendwie toll finden könnte, oder? Der Masterplan geht voll auf und wir hängen adipös und vollgefressen auf unseren Sofas umher?

Ey, ein doppeltes f*** y**.

Lasst uns die Fernseher rauswerfen und uns jeden Abend zu bester Sendezeit an markanten Plätzen unserer Wohnorte stellen. 20.15 Uhr. Sollen die Menschen doch mal erfahren, was hier alles so läuft. Wobei, wenn ich mir das so genau überlege, könnte es natürlich passieren, dass Menschen neben einem stehen, die kurz zuvor noch gegen die neuen Redaktionsräume einer Obdachlosenzeitschrift geflyert haben.

Mit denen möchte ich nicht gemeinsam irgendwo stehen, nein, diese Art der besorgten Bürger möchte ich nicht mal anschauen. Erbärmlich ist das. Wie geistig arm muss man sein, um verbal auf Arme einzuschlagen, die auf dem Weg sind, ihr Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen.

Ein dreifaches f*** y**.

Aber hey, liebe Politiker, wir haben sonst keine Probleme. Flüchtlinge sterben, weil sie mit einem abgefuckten Kutter völlig überteuert in ein neues, vermeintlich besseres Leben schippern. Ihr denkt, das sind gar keine politischen Flüchtlinge, denn einer von ihnen hat behauptet, dass neben ihm noch gar keine Bombe eingeschlagen hat. Und hey, liebe Politiker, die Flüchtlinge, die bei der Überfahrt sterben, bekommen nachträglich die italienische Staatsbürgerschaft.

Ein vierfaches f*** y**.

Jene, die überleben, werden zurückgeschickt, oder wie ein Stück Vieh in Flüchtlingslagern eingesperrt. Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Alleine in Hamburg hat sich eine Welle der Solidarität gebildet. Hoffnung.

Liebe Politiker, euer unmenschliches, alleine auf Wachstum ausgerichtetes Verhalten, ruft in mir ein Gefühl des Würgereizes hervor. Während ihr Ausnahmegenehmigungen für Waffenexporte am laufenden Band erteilt, schiebt ihr die Opfer, die durch eure Waffen, ja eure Waffen bedroht sind, wieder ab.

Ein fünffaches f*** y**.

Bevor ich es vergesse, liebe Politiker, euer Verhalten zur „Spionage Affäre“ könnt ihr euch dahin stecken, wo es hingehört. Laut Wikipedia bedeutet Affäre:

…ein sexuelles Liebesabenteuer, das oft gleichzeitig mit einer bestehenden Partnerschaft stattfindet…

Ja, das Wort Affäre habe ich bewusst in einen anderen Kontext gesetzt. Einen, der passender ist. Die Amerikaner sind also die Bösen, weil sie massenhaft Telefone überwachen, das Internet scannen, etc. und euch fällt nichts besseres ein, als wieder mal ein paar Abgeordnete zu entsenden? Meine Güte, das ist eine Bankrotterklärung. Ihr wollt ein deutsches Facebook? Hey, dann schafft doch erst mal eine gesetzliche Grundlage, mit der ein deutsches Facebook überhaupt möglich wäre.

Ihr wollt ein deutsches Internet? Wird der geneigte Bürger beim Betreten dann mit der Nationalhymne begrüßt? „Willkommen im deutschen Internet, Sie können ab sofort folgende 10 Internetseiten besuchen. Viel Spaß dabei.“ Die digitale Dimension habt ihr nicht mal im Ansatz begriffen, oder? Aber hey, wichtig ist erst mal, dass die Kanzlerin nicht mehr abgehört wird. Dann wird alles wieder gut.

Ein sechsfaches f*** y**.

Der Kreislauf aus Politik und Medien funktioniert bestens und manchmal verzweifle ich an eurem plumpen, offensichtlichen Vorgehen. Die meisten Medien helfen euch bei eurem Vorhaben. Die NSA-Affäre wird als großer Skandal dargestellt, die Bürger werden im TV und in unzähligen Artikeln darüber informiert, dass die Regierung das Thema sehr ernst nehme, bla bla fasel fasel. Aber hey, liebe Politiker, während diese Nachrichten verkündet werden, sitzt ihr in eurem groß koalierten Hinterzimmer und verabredet die erneute Totalüberwachung aller Bürger.

Was für ein Witz.

Deutsches Internet, Totalüberwachung dank der Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung. Sorry, ich muss mal kurz zum Weinen unter den Tisch. Ihr ödet mich an. Ihr langweilt mich. Und während ich das schreibe, organisiert die NPD anderswo Fackelläufe und aktiviert hunderte Menschen. Aber hey, liebe Politiker, schaut nur zu. Schaut euch das alles ganz genau an, denn es interessiert euch sowieso nicht.

Ein siebenfaches f*** y**.

Jetzt, nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, fängt es draussen an zu regnen.

Liebe Eltern: Liebe Liebe Liebe

Floyd 3 Kommentare Menschenskinder

Zur Zeit lese ich das Buch „Grenzen, Nähe und Respekt – Auf dem Weg zur kompetenten Eltern-Kind-Beziehung“ von Jesper Juul. Nein, ich stecke in keiner Krise, ausser der, die alle anderen Eltern auch kennen. Verhalte ich mich richtig? (der Fehler liegt aus meiner Sicht hierbei bereits in der Frage) Natürlich machen wir alle Fehler, nicht nur in der Erziehung.

Jesper Juul gibt da zwar nette Tipps, die aus meiner Perspektive an einem „normalen“ Tag teilweise nur sehr schwer umsetzbar sind. Das beste Beispiel: Kind 2 ist bekennend willensstark. Der Wille sieht aber, wer hätte es gedacht, meist anders aus, als sich das Erwachsene gerne wünschen würden.

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Als Beispiel sei der morgendliche Gang ins Badezimmer erwähnt. Wenn Kind 2 mit dem Zähne putzen an der Reihe ist, dann liegt es meist vor dem Badezimmer und sagt einfach nur „Nein“. Gut, wir stecken in einem Interessenskonflikt. Mir ist durchaus bewusst, dass Kind 2 das nicht macht, um mich persönlich zu ärgern, zumindest noch nicht. Nein, der Kinderkopf ist mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass Zähneputzen da eben nicht in den gewünschten Ablauf passt. In solchen Situationen (unter Zeitdruck) rutschen einem Sätze wie „Wenn du keine Zähne putzt, dann bekommst du Löcher in den Zähnen“ oder aber „Wenn du jetzt keine Zähne putzt, dann kannst du nicht in den Kindergarten gehen“ heraus.

Man will es nicht, man ist sich durchaus bewusst, dass solche „Wenn, dann…“ Sätze nichts bringen, ausser dass das Kind irgendwann später vielleicht zu einer adaptierten Persönlichkeit wird. Einer Persönlichkeit, die dann eventuell nicht mehr Ich schweife ab. Jesper Juul stellt die steile These auf, dass man solche Konflikte durch Zeit lösen kann. Das stimmt natürlich. Kind 2 weiss sehr wohl um das tägliche Ritual des Zähneputzens. Natürlich funktioniert das alles bestens, wenn man am Wochenende entspannt 5-10 Minuten im Bad sitzt und wartet, bis Kind 2 Zähne putzen möchte.

Verblüffend daran finde ich viel mehr, dass Kinder Zeit ebenso wahrnehmen, wie Erwachsene. Ok, vielleicht nicht ganz, aber wer kennt nicht Situationen, in denen zum Beispiel Ruhe über längere Zeit hinweg ein unangenehmes Gefühl erzeugt. Man trifft einen alten Freund wieder, verabredet sich und merkt, dass Zeit ein ganz fieser Hampelmann sein kann. Spätestens dann, wenn die Unterhaltung stockt und man sich nichts zu sagen hat.

Das ist wieder ein toller Sprungartikel, bei dem ich von einem zum anderen Thema springe. Shit. Egal. Was ich aus dem Buch jedenfalls mitnehmen kann: Kinder machen Dinge nicht, um uns Erwachsene damit irre zu machen. Sie werden uns immer lieben. Und das ist für mich die größte Verantwortung, die ich mir vorstellen kann. In meinem Kopf frage ich mich vielleicht „Für was sollen meine Kinder mich denn lieben?“ Dafür, dass ich meine Haare nicht färbe, obwohl da schon ein paar graue Strähnen zu sehen sind? Dafür, dass ich meine Meinung sage?

Um es abzukürzen, Kinder lieben ihre Eltern dafür, dass diese versuchen das Beste aus sich herauszuholen. Und ganz ehrlich, aber psssst: noch nie haben mich Menschen so an meine Grenzen gebracht (oder auf die Palme), wie Kind 1 und 2. Und dafür liebe ich sie. Das führt dazu, dass sie es mir ermöglichen, an mir selbst zu wachsen.

Liebe Mütter und Übermütter und Väter und Überväter: dieses Video hier ist zwar sehr gestellt und geschnitten, aber es drückt doch aus, wie verschoben die Welten von Erwachsenen und Kindern sind. Wir Erwachsene hinterfragen alles, wollen vieles noch besser und besser machen, während die Kinder einfach nur sagen: Ich liebe meine Mutter. Punkt.


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