Schlagwort-Analyse zur Berichterstattung der Hogesa Demonstration in Köln

Floyd 2 Kommentare Der letzte Fake, WWW

Nachdem gestern in Köln eine krasse, menschenverachtende Demonstration lief, habe ich gerade kurz im Querschnitt ein paar Artikel von Zeitungen auf einige Schlagworte hin untersucht. Das ist natürlich nicht repräsentativ, da ich nur 11 Artikel untersuchte. In Summe aber vielleicht ein ganz guter Anhaltspunkt und ich wette: Auch bei 50 analysierten Artikeln sieht das Ergebnis ähnlich aus. Polizei, Hooligans, Salafisten, Köln, Gewalt, Wasserwerfer, Nazis, Rechtsextrem,…

Der krasse Unterschied: wie oft wurde das Wort „Hooligan“ im Vergleich zum Wort „Nazi“ (inkl. Neonazi) in der Berichterstattung verwendet. Ich habe meine Meinung dazu ja, und die sieht ganz anders aus, als die Berichterstattung. Leider.

Ausschreitungen bei Demonstration Rechtsextremer in Köln
Schlagwort-Analyse der Berichterstattung unterschiedlicher Quellen (siehe unten)

Häufigkeit der Schlagworte

Polizei: 156 (inklusive 40 Ergebnisse für das Wort „Polizisten“)
Hooligans: 131
Salafisten: 73
Köln: 63
Gewalt: 43
Wasserwerfer: 28
Nazis: 26 (inklusive Wort „Neonazi“)
Rechtsextrem: 26
Hogesa: 23
Fußball: 17
Ausländer: 4

Quellen der analysierten Artikel:
FAZ, N-TV, SPON, Süddeutsche Zeitung, Focus, Welt, SPON, Der Westen, Tagesspiegel, Bild, Kölnische Rundschau.

2 Meinungen zu “Schlagwort-Analyse zur Berichterstattung der Hogesa Demonstration in Köln

  1. Ich finde es besonders schlimm, dass gerade die Polizei es nicht schafft, Ultras, Hooligans, sog. „gewaltbereite“ und Nazis korrekt auseinander zu halten. Selbst in der 3. Liga stehen jede Menge Menschen mit Polizeiuniform im Stadion. Wo schauen die bloss hin? In die Luft? Es ist keine Neuigkeit, dass sich Rechtsextreme in die Kurven mischen – und blöderweise auch noch dort ankommen, weil Ultras (eigentlich „Stimmungsmacher“) kriminalisiert und an den Rand gedrückt werden.

    Was ist das eigentliche Ziel der Polizeit? Man sieht vermummte Personen – sonst ein Festnahmegrund. Man sieht Lederjacken und Handschuhe („Passivbewaffnung“) u.v.a.m. das bei anderen Demonstrationen schon zu Pfefferspray und Prügelexzessen geführt hat.

    Dass die Polizei bei einem Kräfteverhältnis von 2 oder 3 zu 1 gegen organisierte Schlägertrupps kaum was zu melden hat, dürfte dagegen niemanden überrascht haben. Dass aber die Polizei von der Anzahl der Teilnehmenden überrascht war, das überrascht jetzt mich – wozu haben wir eigentlich einen Inlandsgeheimdienst, wozu gibt es die Extremistendatenbank usw.?

    Also: was will die Polizei erreichen?

  2. Danke für die Aufstellung, die trotzdem sie vielleicht nicht repräsentativ ist, schon sehr aussagekräftig ist. Wurde auch nach „rechtsradikal“ untersucht?
    Meine Vermutung ist ja, dass das Wort Hooligan aus der Veranstaltungsbeschreibung übernommen wurde (HoGeSa = Hooligans gegen Salafisten). Das bringt mich aber zu meiner nächsten Frage: wie oft übernimmt die Presse die Selbstbeschreibung von Veranstaltern?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.