Lego 1970 und heute

Floyd 8 Kommentare Der letzte Fake

Als Kind spielte ich sehr gerne Lego. Bauen, bauen, bauen, spielen. Vor einiger Zeit postete jemand auf reddit ein Foto eines Lego Briefes an die Eltern, der jeder Packung Lego in den 70igern beilag. Das war also vor 40 Jahren. VOR. VIERZIG. JAHREN.

Lego Hinweis an Eltern aus den 70igern kein Gendern
Foto: fryd_

To Parents. The urge to create is equally strong in all children. Boys and girls. It’s the imagination that counts. Not skill. You build whatever comes into your head, the way you want it. A bed or a truck. A dolls house or a spaceship.

A lot of boys like dolls houses. They’re more human than spaceships. A lot of girls prefer spaceships. They’re more exciting than dolls houses.

The most important thing is to put the right material in their hands and let them create whatever appeals to them.

Das fühlt sich wie eine Art Zeitreise an, bei der wir gefühlt schon weiter waren. Heute wird die Spielzeuglandschaft verstärkt gegendert und auch vor diversen Süßigkeiten macht niemand Halt. Nun zähle ich mich nicht zu den Moralaposteln, die komplett humorbefreit sind, aber: Warum denken Unternehmen wie Lego 40 Jahre später rückschrittlicher? Die Evolution ist manchmal echt anstrengend.

Lego 2015

Von den guten Ansätzen damals ist nicht mehr viel geblieben. Arielles Unterwasserschloss im dezenten rosa, getaggt mit „Mädchen“, zeigt die aktuelle Situation. Wie die gesamte Lego „Friends“ Serie.

Lego Friends Gender
Foto: friendsbricks / CC BY-NC-SA 2.0

8 Meinungen zu “Lego 1970 und heute

    1. Eigentlich ganz schön traurig. Habe Lego angeschrieben und um eine Antwort gebeten. Bin gespannt, ob sich da etwas bewegen wird. Also ob überhaupt eine Antwort kommt. Wir werden sehen.

  1. Vielleicht, weil vor 40 Jahren noch andere Prinzipien gültig waren als Profitmaximierung. Vielleicht, weil wir mit unserem Gender-Dingsbums an der Masse der Lego-Käufer vorbeireden. Vielleicht, weil das alles eine akademische Debatte ist, die an der Masse vorbeigeht.

    In meinem Umfeld korreliert Farbwahl nach Geschlecht jedenfalls eindeutig mit höchstem Bildungsabschluss. Je höher der Bildungsabschluss, desto egaler. (Was nicht heißen soll, dass Akademiker die besseren Menschen wären oder so, es heißt für mich einfach: Bei den anderen ist das kein Thema. Mädels sind pink, Jungs hellblau, fertig aus.)

    1. Gute Punkte. Ich würde gerne dem Bildungsabschluss noch ein, zwei weitere Punkte hinzufügen. Zuerst die Egaleritis, an der die Gesellschaft etwas krankt. Sie verhindert, dass bestimmte Dinge überhaupt wahrgenommen werden. Wenn immer alles so war, dann wird es ja auch gut sein, könnte die Devise lauten. Zweitens das Alter. Ja. Jahrelang hatte ich das Thema nie auf dem Schirm. Mag daran liegen, dass ich kein Akademiker bin ;)

      Mit den eigenen Kindern hat sich das geändert. Und natürlich mit dem Alter. Viele Umstände hinterfrage ich heute mehr, als noch vor 10 Jahren. Und es gibt schon Situationen, in denen die Kinder Besuch haben und ganz klar die Geschlechterrolle zugeordnet wird. „Ach ne, lass mal, Lisa hämmert nicht so gerne.“ Das gilt natürlich für beide Geschlechter, also auch „Lass mal, Jonas spielt nicht so gern mit Puppen.“

      Das angereichert mit dem Schulalltag, wo noch mal ganz eigene Gesetze herrschen, macht das Thema sehr sehr individuell und erklärungsbedürftig. Allerdings hatte ich auch noch keine Unterhaltung mit Freunden oder Arbeitskollegen, die die Thematik nach einer Erklärung nicht verstanden haben ;)

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