Hans Söllner, die Piraten und das Urheberrecht

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Auf der Webseite von Hans Söllner kann man die News „Lange Rede kurzer Sinn: Ich kein Piratenfreund mehr bin“ nachlesen. Dort beschreibt Hans sein Verhältnis zu den Piraten:

Jetzt aber stelle ich fest, daß es der Piratenpartei auch nur um Stimmenfang geht, wie jeder anderen Partei, auf Kosten einer Minderheit.

Hans Söllner Konzert Stuttgart Schlossplatz - copyright 2011 www.innermann.de
Hans Söllner – copyright Foto: Innermann

Und:

Ich bin schon der Meinung, daß das Internet für alle zugänglich sein sollte, aber mit bestimmten Einschränkungen die die Persönlichkeits-und Urheberrechte von Personen nicht verletzen.

Daraufhin schrieb Bruno Kramm einen offenen Brief an Hans Söllner, in dem unter anderem das hier steht:

Insofern kennst Du ja die Medienmethoden, unbequeme Themen zu diskreditieren. Und genau das ist jetzt mit unserer Urheberrechtsreform gemacht worden. Es geht hier nicht um das Abschaffen des Rechtes der Urheber, von Ihrer Musik leben zu können. Es geht nicht darum, Gratiskultur und Geiz auf Kosten von Kultur schaffenden zu fördern. Es geht schlicht um die Verhältnismäßigkeit, mit welcher Rechte im Internet eingehegt werden und damit langfristig wirkliche Freiheit und Bürgerrechte gefährden.

Kinners, das ist doch alles voll fürs Klo. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Blöder Satz, war aber fast immer so. Was mir auf die Nerven geht ist, dass keiner aufeinander zugeht. Die Aussage Söllners und der Brief Kramms stellen doch die momentane Situation sehr gut dar. Wieso kriegen die Piraten es nicht vermittelt, wo und an welcher Urheberrechtsschraube gedreht werden soll. Natürlich habe ich das Grundprinzip eines erneuerten, ans digitale Zeitalter angepasste Urheberrecht verstanden. Aber wer macht das denn? Wer macht denn Vorschläge? Alles was ich lese ist immer wischi waschi.

Von 70 auf 25 Jahre, oder auf 15 Jahre, oder frei für Remixkultur. Ist ja alles in Ansätzen verständlich, aber was fehlt ist die Vermittlung der Ziele an die Gesellschaft. Alles auf eine falsche Darstellung der Medien zu schieben finde ich schwach. Auf der anderen Seite finde ich auch einige von Söllners Argumenten so, na ja. Aber hey, so ein Mist steht nur im Netz, weil sich keine gemeinsamen Gespräche und Verhandlungen entwickeln. Und dieser Kurztext soll kein Piratenrant sein, denn irgendwann habe ich den Piraten auch mal was zugetraut. Und irgendwie wünsche ich mir das immer noch.

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