WhatsApp jetzt unter Facebook Dach

Floyd 4 Kommentare WWW

Ach Welt was bin ich froh, dass ich mein eigenes Verhalten im Netz vor einigen Monaten neu überdacht habe. Angefangen hatte alles damit, dass mein Facebook Profil wegen Nutzung eines Pseudonyms gesperrt wurde. Heute möchte ich mich dafür bei Facebook bedanken, denn es war der Anstoß für den Denkprozess. Brauche ich das wirklich? Was und wie möchte ich digital leben. Wo kann ich Zugeständnisse machen, wo lieber nicht.

Facebook kauft Whatsapp für 16 Milliarden Dollar
Foto: janpersiel / CC BY-SA 2.0

Gestern Nacht gab Facebook bekannt, dass es sich WhatsApp für 16 Milliarden Dollar einverleibt hat. Glücklicherweise habe ich WhatsApp nie genutzt. WhatsApp Chef Koum wollte eigentlich nie verkaufen, sondern immer unabhängig bleiben. Aber so läuft freie Marktwirtschaft eben: das Gebot so lange erhöhen, bis auch ein Koum einknickt.

Ob Threema nun der bessere Messenger ist kann ich nicht beurteilen. Darum geht es auch gar nicht, denn: es werden noch einige Monate oder Jahre ins Land ziehen, bis eine beachtliche Anzahl an Usern WhatsApp den Rücken kehren wird. In den letzten Tagen lese ich zwar verstärkt den Wunsch nach einem Wechsel, aber: solange niemand den Anfang macht und einen anderen Messenger nutzt und den Freundeskreis darum bittet, ebenfalls zu wechseln, solange muss sich niemand Sorgen machen. Facebook, Instagram, jetzt WhatsApp. Lassen wir uns alle vom nächsten Deal überraschen. Ob man dabei ist, entscheidet jeder selbst.

Ich merke wie ich langsam digital erwachsen werde. Das fühlt sich gar nicht so schlecht an, wie ich dachte. Wahrscheinlich kann ich aus diesem Grund die Empörung im netz gerade nicht für ernst nehmen. Was glauben Menschen, wie solche Unternehmen ticken? Das ist Marktwirtschaft und keine soziale „Ich tu Usern was Gutes“ Veranstaltung.

4 Meinungen zu “WhatsApp jetzt unter Facebook Dach

    1. Viel Geld, ja. Ich verstehe aber die Empörung gerade nicht. Da hast du eine App, die seit Jahren massive Sicherheitslücken aufweist. Und jetzt kommt FB und auf einmal: Oh, böse! Die Dimension für FB selbst ist aber doch eine ganz andere. Selbst von „Experten“ lese ich Aussagen wie „Ich glaube FB wird WhatsApp in Ruhe und autark lassen“. Nach aussen vielleicht ja, aber die Datenzusammenführung wird auf jeden Fall stattfinden. Nicht sichtbar für alle.

      Bin gerade dabei einen Artikel über die digitale Pubertät zu schreiben. Vielleicht hatte Merkel mit Neuland doch nicht so Unrecht.

  1. Eigentlich ist die Aufregung um diesen Deal ein bisschen übertrieben, da stimme ich dir zu. Im Endeffekt ist jeder für sich selbst verantwortlich, was und wie viel er von sich im Netz Preis gibt. Peinliche Fotos kommen und unangebrachte Posts kommen ja nicht von irgendwo her, die hat nicht Facebook „künstlich“ erzeugt sondern die wurden unter eigener Verantwortung hochgeladen.
    Sicher, für Kinder bergen solche sozialen Netzwerke schon einige Gefahren weil sie diese noch nicht wirklich einschätzen können. Da müssen dann aber die Eltern ein Auge darauf werfen und gezielt Maßnahmen setzen. Für alle anderen gilt: Hirn einschalten, Verantwortung übernehmen und nicht immer allen anderen die schuld geben.

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