Auf der anderen Seite (4): Die Welt der Internet Mikroben und Springschwänze – Neues aus der Mikrobenforschung

Floyd Kommentieren Der letzte Fake

Dieser Unfug der Objektivität geht mir richtig auf die Synapsen. Ehrlich. Das ist alles eine riesige Weltverschwörung. Doktoren bekommen Ihre Titel aberkannt, das Internet jubelt. Bahnhofsfreunde und Bahnhofsgegner kloppen sich im Netz auf der Suche nach der größtmöglichen virtuellen Penetration. Politisch Verantwortliche versuchen sich an Objektivität und rationalem Denken. Blogger klagen an, Unternehmen verklagen Blogger. Und ihr wollt mir was von Objektivität erzählen? Alles Quatsch.

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Deine Schubladen sind nicht meine

Ihr habt doch alle mehr Schubladen zu Hause, als bei mir jemals in die Wohnung passen würden. Der Unterschied? Ich gebe zu, dass alles in meinem Leben rein subjektiv ist, während ihr (und damit meine ich vor allem Karl Karauski) immer versucht jede Thematik von allen Seiten zu beleuchten. Was passiert wenn man einen Haufen Hundekot von der anderen Seite beleuchtet? Nichts, stinkt genauso. Und mir stinkts auch, dieses ständige Gejammer und ja wir brauchen alle mehr Rechte und so. Wenn irgendwie möglich, dann aber bitte die meisten Rechte für mich. „Mein Hund scheisst nicht“, sagt Karauski immer. Na denn, da ist er ja wieder, der Herr Karauski, diese Reinkarnation eines verdreckten Bordsteines.

Die Schüssel voller Mikroben und Springschwänze

Was habe ich nicht schon alles getan, um den Typen loszuwerden. In diversen Artikeln habe ich ihn verflucht, verteufelt und kopfüber in eine Schüssel voller Mikroben gehängt. Da gestand er mir vor kurzem tatsächlich mit ernster Miene, dass er das Erlebnis mit der Mikrobenschüssel nicht vergessen könne und seitdem Mikrobenfetischist sei. Er sei damit nicht alleine, denn er habe im Internet ein wenig recherchiert und sei auf einen Mikrobenring gestossen, mit dessen Mitgliedern er jetzt in ständigem Austausch steht. Aus diesem Grund sei er heute auch wieder bei mir. Ja, der Herr Karauski weiss, dass ich mich täglich in diesem Internet irgendwie durchkämpfe. Karauskis Aufgabe, die er an mich richtet: finde die größten Anhäufungen von Mikroben im Internet und beschimpfe sie in guter alter Karauski Manier. Und zack ist Karauski schon wieder weg.

Gegen Karauski komme ich einfach nicht an. Ich versuche seine Rolle gut zu spielen und mir nichts anmerken zu lassen. Mit ist unwohl.

Mikrobenforschung im Internet

Mikroben, diese kleinen zumeist unerkennbaren Lebewesen. Das hört sich verdammt nach Bloggern an, denke ich mir. Diese feiste Gesellschaft von einigen wenigen journalistisch hochgebildeten Personen und 300.000.000.000.001 Makromikroben, die alle in ihre bescheuerten Echokammern posten, um das zu hören, was sie gerne hören möchten. Aber wehe da kommt mal einer und packt die Makro-Mikrobenkeule aus. Da gehts den Springschwänzen an den Kragen. Das lässt man sich nicht so gerne gefallen. Und man hält ja zusammen, man ist ja wer. Wer? Na, die sind wer.

Blogs sind gerade noch sichtbare Mikroben

Nach den ersten Gehversuchen Googleversuchen komme ich dem Mikroorganismus ein Stück näher. Da geht es um diese ganze Zitatshow, wer von wem was zitiert, was ein Zitat ist und wieviel man dafür berappen muss, weil die Habgier einiger Medienhäuser unendlich erscheint. Was ist da ein schon ein peinlicher Link. Den kannst du behalten, ich will harte Deutsche Mark Euros sehen. Links gibt es keine zu diesen Vorfällen. Sind denn alle geistig leicht angeknackst? Wer von wem zitiert ist doch völlig für die Tonne. Wichtig ist doch nur ein Link zur jeweiligen Quelle. Sollten sich die „klassischen Medien“ für das Leistungsschutzrecht stark machen, dann pinkeln sie sich eben noch mehr ans Bein. Das heisst aber nicht, dass Blogger das allgemein tun sollten. Also das ans Bein pinkeln. Karauski wird das sowieso völlig egal sein.

Da war doch so ein Springschwanz bei der re:publica dieses Jahr, der doch allen ernstes sauer war, dass die Lokalpresse sein Blog erst nach 3 1/2 Jahren entdeckt hat. Das ist glaube ich der Typ, nach dem ich für Karauski Ausschau halten sollte. Was will er denn jetzt? Auf klassische Medien schimpfen um beachtet zu werden? Das ist Karauskis Welt. Die Sache hat etwas von Keksen, oder? Von Glückskeksen, die einem ständig kluge, weise Sätz vorhalten. Noch dazu bloggt der gute Mann schon seit gefühlten 2010 Jahren, vor Christus natürlich. Mensch, da stellt sich mir der Kragen auf, und insgeheim hoffe ich, dass dem Karauski bei diesem Fall auch ein Kragen stehen wird. Ach ja, die Netzwelt, unergründlich und voller Ego. Dennoch sind Blogger Mikroben, die man noch wahrnehmen kann.

Die Suche führt zu Mikroblogs

Doch es muss noch mehr dieser Springschwänze geben. Karauski wird sich mit einer Mikrobe nicht zufrieden geben. Die Maus rast über den Monitor, auf der Suche nach einem großen Mikrobenvorkommen. Klar, ich gebe „mikro“ in die Suchmaschine ein und bekomme als Vorschlag „Mikroblogging“. Jawoll, das muss mein Ziel sein. Wenn Blogger schon manchmal so seltsame Attitüden haben, dann müssen Mikroblogs die ultimative Ansammlung dieser Internetmikroben sein. Das Suchergebnis führt mich zu Twitter, einem sogenannten Microblogging Dienst, bei dem man maximal 141-1 Zeichen verwenden darf. Was ich da sehe, das wird Karauski mehr als zufrieden stellen.

So viele Mikroben auf einem Haufen. Echte Mikroben wirken neben diesen wie wahre Riesen. Es ist der Kampf Davidchen gegen David. Jeder bläst etwas hinaus in die Welt. Die vielen vielen Davidchens dieser Springschwanzplattform scharen sich um die 4-5 größeren Davidchens und verbreiten deren Botschaften. Die Jünger dieser 4-5 größeren Davidchens vertreten sehr standhaft und akribisch ihre Meinung. Und wehe du kommst einem mal kritisch. Da packen die zu 95% die Keule aus und machen dich nieder. Die hohe Trefferquote bei einem Keulenschlag auf eine Mikrobe tut ihr übriges. Meist fallen mehrere dieser Mikroben beim Gefecht um das letzte Wort.

Kurz vor dem Ziel

Mein Gefühl sagt mir, dass Karauski seinen Mikrobenring jetzt verlassen kann. Bei Twitter ist er definitiv mit abertausenden Gleichgesinnten vereint und kann seinen Fetisch ausleben. Der letzte Coup im Springschwanzuniversum ist der Deutschen Bahn gelungen, die 12 Mikroben in die Freiheit entliess, um allen enttäuschten Bahnfahrer-Mikroben unter @DB-Bahn Hilfe anzubieten. Toll. Karauski wird ausflippen bei all der Finesse dieses Mikrobenuniversums.

Ein zufriedenes Fazit

Mein Mailprogramm öffnet sich und ich schicke Karauski die neuesten Erkenntnisse der Mikrobenforschung. Viele Links und einige Mikroben-Tipps und Mikroben-Weiterbildungsmaßnahmen, neumodisch auch Mikroben-Workshops genannt. Karauski, mein letzter Tipp: es ist wunderbar unter so vielen Mikroben, aber nur, wenn du die Erkenntnis hast, dass du selbst ebenfalls nur eine Mikrobe bist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bildnachweise
„Isotoma Habitus“, Bild von U. Burkhardt, CC-Lizenz

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