OB-Kandidat in Stuttgart: Wolfram Bernhardt

Floyd 3 Kommentare Polit(r)i(c)k

Gestern hatte ich bereits über die Unsinnhaftigkeit der Wahlplakate in Stuttgart berichtet. Ihr merkt, es geht wieder mal auf eine Wahl zu. Immer im Unwissen, wer aus voller Überzeugung wählbar ist. Da ich noch nie der Parteityp war, fiel meine Wahl bisher immer nach dem für mich „kleinsten Übel“ aus. Diesmal wird das anders.

OB-Kandidat Stuttgart 2012: Wolfram Bernhardt
OB-Kandidat Stuttgart 2012: Wolfram Bernhardt

Veränderung durch Mut

Manchmal braucht man den Mut unkonventionelle Wege zu gehen. Viele schreien: „WIR WOLLEN VERÄNDERUNG!“ Doch die meisten machen ihr Kreuz bei einer der bekannten Parteien. Wie soll in diesem alten Konstrukt ein Umbruch stattfinden? Dann habe ich vor Kurzem das Profil von Wolfram Bernhardt gefunden. Bei ihm habe ich ein erfrischend anderes Gefühl. Der Mitherausgeber des Magazins agora42 ist 29 Jahre alt und entspricht dem klassischen Antibild eines Politikers. Locker gekleidet, ohne dass die Intelligenz für den Posten fehlen würde. Im Gegenteil. Momentan postet Wolfram (ich duze ihn jetzt mal, obwohl ich ihn gar nicht kenne) jeden Tag ein Video, das erklärt, warum man ihn eventuell lieber doch nicht wählen sollte. Ein wunderbarer Spiegel des Alltags trifft auf den zusehenden User. Gerade die Banalität der Argumente für eine Nichtwahl finde ich super.

Ich bin die geheime Wahlleitung

Nicht. Dieser Artikel ist weder gesponsort, noch sonstwas. Den Kandidaten kenne ich nicht persönlich. Wilhelm, Rockenbauch, Kuhn, Turner und die anderen Nasen kenne ich auch alle nicht persönlich. Das würde auch zu weit führen. Das Motto der Parteien lautet: Stuttgart muss Weltmarktführer im Ingenieurwesen und unter den Glühbirnenherstellern (so werden Ehepaare genannt, die in Stuttgart Kinder in die Welt setzen) bleiben. Das geht nur mit der klassischen Verzweigung von Politik und Wirtschaft. Bullshit. Wenn wir von wirklicher Veränderung sprechen, dann sollten wir dabei auch mal kräftig ausmisten. So richtig.

Das Schöne an einem Blog

Ich kann völlig frei und unbeschwert ein paar Lesern ohne Druck einen „kleineren“ Kandidaten vorstellen. Wenn ihr den Ärger zwischen Kuhn und Turner verfolgen möchtet, oder aber mehr über Rockenbauch und Wilhelm erfahren wollt besucht die einschlägigen Quellen. Fragt euch aber bitte dennoch, warum auf der Webseite eines Herrn Turner plötzlich Texte verschwinden. Geisterhand, hihi.

Gründe für eine Nichtwahl von Wolfram Bernhardt

Hier die ersten beiden Videos, unter welchen Umständen man Wolfram besser nicht wählen sollte.

1. Einwand from wolfram bernhardt on Vimeo.

2. Einwand from wolfram bernhardt on Vimeo.

P.S. Ich finde Wolfram sollte sich eventuell in Woflram umbenennen, so oft wie ich den Namen hier falsch geschrieben habe. Das kann kein Zufall sein;) Sorry.

3 Meinungen zu “OB-Kandidat in Stuttgart: Wolfram Bernhardt

  1. Bei der OB-Wahl geht’s nicht um die Partei, sondern um den Kandidaten. Eigentlich. Und da fände ich es schon schön, wenn es mehr um Kompetenz ginge und weniger darum, wer das größte Plakat hat. Allerdings bringt’s doch irgendwie nichts, wenn man Hans Wurst wählt, nur weil der so lustig ist? Das meine ich jetzt mal im Übertragenen, ich hab mir die Videos von diesem Bernhardt nicht angeschaut. ICH wünsche mir einen vernünftigeren OB als es Schuster war. Und mir ist das ernst, daher würde ich nicht aussichtslose Kandidaten wählen. Für manchen bleibt dann vielleicht nur das Nicht-Wählen, ja, von mir aus. Ich weiß auch nicht, ob das besser ist als das geringste Übel, aber vielleicht immer noch besser als „irgendwas“ zu wählen, oder?

    1. Hi Liamara, du schreibst es genau richtig: Eigentlich geht es nicht um Parteien. Eigentlich. Damit hast du vollkommen recht. Einige Punkte sehe ich etwas anders: du würdest nicht aussichtslose Kandidaten wählen, was völlig ok ist. Ich rechne schwer damit, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird. Von daher gesehen fände ich es interessant, wenn im ersten Wahlgang alle ihre Stimme ihrem Favoriten geben könnten. Denn das meinte ich im Artikel: stell dir vor jemand ist dir sympathisch und er/sie erweckt bei dir ein letztes Fünkchen Vertrauen. Würdest du diese Person dann nicht wählen, nur weil sie keine Chance auf das Amt hat? Das ist das Dilemma, in dem wir stecken. Finde ich zumindest. Wir sehen sehr oft die Verhinderungswahl als Chance. Dies ist sie aber nicht wirklich. Nur weil ich bspw. bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg versucht habe die CDU zu verhindern, heisst dies nicht automatisch, dass die Grünen um Klassen besser sind. Oder die Linken, oder die FDP, oder oder…

      Ach ja, nicht dass der Artikel oben missverständlich ist. Ich sage nicht, dass ich Wolfram wählen werde. Das mag im Artikel so klingen. Liegt aber nur daran, dass mir ist seine Herangehensweise an das Thema OB-Wahl einfach sympathisch ist. Sehr direkt und einfach kommuniziert.

      Einen vernünftigen OB wünschen sich denke ich alle in Stuttgart. Wer das sein mag liegt in den individuellen Vorlieben.

      Letzte Frage: warum ist aus deiner Sicht „Nicht-Wählen“ besser als „Irgendwas“ wählen. (angenommen man wählt dieses „Irgendwas“ aus Überzeugung?;))

  2. Erstmal vorweg: ich wünsche Wolfram viel Glück. Lieber den als den Turner oder so ne verlogene Grünen-Fratze. Allerdings hat er mich mit seinen „Kniffs“ abgeschreckt. Ich weiß das ist vielleicht Haarspalterei, aber Kniffs muss Kniffe heißen und zu den Kniffen eines Politikers gehört nunmal der sichere Umgang mit Sprache.

    Ick freu ma janz dolle uff unser Wiedersehen am Samstag, lieber Floyd.

    PS: inzwischen bin ich auch beim Nicht-Wählen angekommen. Warum, erläutere ich dir am Samstag.

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