Veränderungen und Gedanken zu Fakeblog

Floyd 11 Kommentare Gedankenfetzen

Jeder, der viel ins Internet schreibt, kennt diesen Punkt. Man hinterfragt die eigene Tätigkeit in regelmäßigen Abständen. Bei mir ist es wieder einmal soweit. Ich frage mich, was ich mit Fakeblog eigentlich möchte. Manche würden es Sinnkrise nennen, ich tendiere eher zu Veränderung.

Mal die Seele baumeln lassen: ich brauche Entschleunigung
Mal die Seele baumeln lassen: ich brauche Entschleunigung

Rückblick

Zu Beginn drehte sich bei Fakeblog sehr viel um Plagiate. Dann passierte 1-2 Jahre relativ wenig. In den letzten beiden Jahren habe ich dann täglich mehrere Artikel veröffentlicht. Doch alleine der Gedanke, der meinen Kopf bei dem Wort „Artikel“ durchströmt, lässt mich erschaudern. Da waren viele nette Links dabei, einige tolle Fotos und vieles mehr. Doch während man seinen Feedreader nach geeignetem „Futter“ durchsucht, musste ich immer häufiger feststellen: DAS KANN ES NICHT SEIN! Das ist nur ein kleiner Teil von mir. Natürlich habe ich Sachen gepostet, die ich wirklich toll fand. Dennoch habe ich mich irgendwo auf dem Weg verlaufen. Falsch abgebogen.

Ist-Zustand

Diese Gedanken nach Veränderung hier im Blog sind jetzt schon einige Wochen da. Eine Frage drängt sich mir immer wieder auf: WAS ZUR HÖLLE MACHST DU DA? Mein Kopf hat ein Stück Freiheit verloren, die ich mir jetzt wiederholen möchte. Die Freiheit meine eigenen Gedanken festzuhalten. Unabhängig von dem, was da draussen in den Weiten des Interwebz gerade angesagt ist. Ehrlich gesagt bin ich an dem Punkt angelangt, an dem mich sehr viele Themen mehr denn je anöden. Jedes noch so kleine Fehlverhalten, im Fachjargon „Scheissstürmchen“ betitelt, wird wie eine elendige Sau durchs Netz getrieben. Mich ödet das an. Kann sein, dass dies nur eine vorübergehende Phase ist, aber ich möchte sie nutzen.

Ausblick

Natürlich werde ich weiterhin Sachen posten, die ich toll finde. Der Twitter Trash am Montag macht mir zum Beispiel immer noch unglaublich viel Spaß. Doch insgesamt wird die Frequenz der neuen Artikel deutlich zurückgehen. Dafür werde ich die Zeit, die ich sonst abends vor dem Feedreader verbringe, mit eigenen Gedanken füllen. Diese werde ich dann in hoffentlich einigermassen verständlicher Form im Blog festhalten. Eine unendliche Vielfalt an Themen ist da in meinem Kopf, die ich erst mal sortieren muss. Vom abgefackelten Leistungsschutzrecht bis hin zu Kindern, von politischen Entwicklungen bis hin zur Bürgergesellschaft und ehrlicher Demokratie und vieles mehr und auch wieder zurück. Ganz schön viele „Unds“, die ich erstmal verarbeiten muss. Ihr merkt, dieser Schritt der Veränderung ist ein Experiment. Das finde ich gut so.

Die Statistik für den Blog werde ich eventuell in den nächsten Tagen einfach abschalten. Mir ist es völlig egal, wie viele Menschen einen Artikel lesen. Wenn zukünftig also weniger Menschen lesen, dafür aber in den Kommentaren eine angeregte Diskussion entstehen würde, dann hätte ich nach meinem jetzigen Gefühl alles richtig gemacht.

Denn ihr interessiert mich viel mehr, als ihr vielleicht denkt. Eure Gedanken interessieren mich.

Danke

Allen jetzigen Stammlesern und „Ab und Zu Vorbeischauern“ sage ich schon jetzt mal ein dickes „Danke“. Und einige dieser Stammleser sind durch ihre Kommentare sogar mitverantwortlich, dass ich mir oben aufgeschriebene Fragen stellt. Unbewusst, aber das ist egal. Danke!

11 Meinungen zu “Veränderungen und Gedanken zu Fakeblog

    1. Das finde ich gar nicht mal so schlimm. Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Artikel nicht wirklich kommentarwürdig sind. Was mir ein wenig fehlt sind der Austausch und eine gewisse Kultur in den Kommentaren. Denn oftmals bin ich für weiterführende Links und Denkansätze sehr dankbar. Ansonsten mal sehen wo die Reise hingeht ;)

  1. Wäre ich auch echt beleidigt, würds die Trashkrone nicht mehr geben. Schon alleine wie man immer weiter nach unten scrollt und hofft, selbst dabei zu sein.

    Mit Kommentaren ist das so ne Sache. Oft nur bei wirklich kontroversen Themen vorhanden, dann meistens inhaltlich eine Gegenposition oder Lobprügelei statt Anregung. Von daher möchte ich bei unkommentierten Artikel schon gerne wissen, welche Reichweite sie hatten. Ich würd die Statistik daher nicht ab schalten :)

    Sind halt auch komische Zeiten heut zu Tage. Da kann man schon die große Sinnfrage stellen.

  2. Jou. Scheint an der Jahreszeit zu liegen. Oder im Leitungswasser war was. Mach mal. Wenn Blog zum Zwang wird, taugt es nix mehr, und wenn du meinst, was Anderes ist richtiger, ist es das auch.

  3. „Denn ihr interessiert mich viel mehr, als ihr vielleicht denkt. Eure Gedanken interessieren mich.“ Umgekehrt genauso ;)

    Ich lese hier immer wieder gerne. Kommentare? Hm, oft „nur“ Zustimmung. Das habe ich „nebenan“ mit Sternchen und RT gezeigt. Ich kann das, was Du schreibst, sehr gut nachvollziehen. Manchmal stagniert es, stellt sich die Frage nach dem „Warum“. Was ist noch wichtig, was will man diskutieren (und mit wem), welche Themen rücken in den Vordergrund?

    Egal. Einfach mal ein fettes Danke für das bisher hier Gelesene.

  4. Tjaja, Kultur in den Kommentaren, das ist gerade der Trend. So manches was schon als getrolle eingestuft wurde, war gar nicht so gemeint – die billige Erkenntnis: zur Kommunikation gehören 2 und das Medium. Letzteres könnte gelegentlich das Problem sein – andererseits sieht man einem realen Gegenüber auch nicht immer die Ironie usw. direkt an: Je besser man sich kennt, um so leichter fällt es, den 2. einzuschätzen. Alles triviale Aussagen, aber in diesen Wochen der „Kommentarkrise“ vlt. mal wieder in Erinnerung zu rufen.

    1. Mir geht es ja nicht um Kultur in den Kommentaren. Ich habe fast keine Kommentare ;) Das war eher mein Ansatzpunkt. Deswegen denke ich auch nicht, dass ich hier einem Trend folgen möchte. Ziel ist es erstmal ein paar Menschen zum Kommentieren anzuregen. Ich kenne mich ja selbst, bin eigentlich eher der Wenig-Kommentierer, dafür Leser. Deswegen kann ich absolut nachvollziehen, dass man nicht häufig kommentiert. Das versuche ich jetzt für mich etwas zu ändern.

      Ach ja, und das mit dem Getrolle, das ist so na ja. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es häufig daran liegt, dass man sich nicht persönlich kennt. Und doch spielt da noch viel mehr eine Rolle. Die Akzeptanz anderer Meinungen, etc. Wenn jemand z.B. immer als Erster kommentiert und jedes Mal „Erster“ als Kommentar hinterlässt, dann ist das vielleicht nervig. Auf der anderen Seite muss man diese Kommentare ja nicht zulassen. Ich wäre vielleicht sogar so dreist und würde das „Erster“ in „Zweiter“ ändern und in Klammern „Kommentar bearbeitet“ schreiben;)

      Vieles könnte man da mit einer Portion Humor nehmen denke ich. Aber wie oben bereits gesagt, ich habe kein Kommentarproblem im Sinne von Qualität, eher von Quantität;) In diesem Sinne, schön, dass du mir deine Meinung hinterlassen hast. Danke dafür!

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